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Schulgeschichte

Zunächst wird 1836 mittels einer großherzoglichen Stiftung eine Schule für die sogenannten höheren Töchter Oldenburgs gegründet, die den Namen der damaligen Großherzogin Cäcilie von Schweden erhält. Sie fühlt sich ihrer Schule, die in einem Gebäude am Damm 2 (heute Parkplatz neben dem Augusteum) gegenüber des Prinzenpalais´ untergebracht ist, verbunden und wohnt regelmäßig dem Unterricht bei und lässt sich über die Schülerinnen berichten. Aus finanziellen Gründen wird diese Schule 1857 aufgegeben; die Mädchen werden in verschiedenen kleinen privaten Schulen betreut.

Um Oldenburger Mädchen aber wieder eine höhere Bildung zu ermöglichen, wird am 5. Mai 1867 am Theaterwall eine höhere Schule für Mädchen eröffnet, die erneut den Namen der mittlerweile verstorbenen Großherzogin Cäcilie trägt und schnell großen Zulauf findet, Raumnot und immer wieder Anbauten sind die Folge.

Anfang der 1920er Jahre wird das Gebäude am Haarenufer mit in Benutzung genommen; in den Jahren 1927 bis 1933 wird die “kleine Cäcilie” als Helene-Lange-Schule abgetrennt, aus finanziellen Gründen wird die Helene-Lange-Schule kurz nach der NS-Machtergreifung wieder aufgelöst und mit der Cäcilienschule vereinigt, die nunmehr bis Mitte der 1960er Jahre an zwei Standorten besteht. Als Westflügel und Aulatrakt mit Verwaltung und naturwissenschaftlichen Fachräumen fertiggestellt sind, wird das “Gebäude II” am Theaterwall aufgegeben, doch die Erfahrung der räumlichen Trennung wirkt lange nach. Mehrfach spricht sich das Kollegium gegen eine dauerhafte Außenstelle aus, erst durch die Erweiterungsmaßnahmen gibt es von 2020 bis 2023 mit dem Container in der Industriestraße einen zweiten Schulstandort.

Inhaltlich wirkt die Cäcilienschule jeweils wie ein Spiegel des Zeitgeistes: In der Kaiserzeit erhalten die Mädchen schulfrei, wenn ein Mitglied des Kaiserhauses nach Oldenburg z.B. auf Familienbesuch kommt oder das großherzogliche Haus besondere Feiern wie eine Geburt, Taufe, Hochzeit oder Beerdigung begeht; man sieht es dann gern, wenn die Schülerinnen z.B. in heller Kleidung am Straßenrand steht, jubelt oder Blumensträußchen überreicht. Während der Kriege stricken sie im Handarbeitsunterricht Pulswärmer oder Socken für die Soldaten, schreiben Briefe an die Front und sammeln Geld, Metall oder anderes kriegsnützliches Material. Zehn als jüdisch deklarierte Mädchen werden im Mai 1933 an das Ministerium als “nicht-arisch” gemeldet und erleben den Einfluss der NS-Doktrin im Schulunterricht von deutschem Gruß zu Stundenbeginn bis Rassekundeunterricht – wie an jeder anderen Schule auch. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Gebäudeschäden durch den nächtlichen Bombentreffer von März 1941 immer noch nicht beseitigt, es herrscht Lehrermangel und die Klassen beherbergen bis zu 50 oder gar 60 Schülerinnen. Die räumliche Enge verringert sich durch die Baumaßnahmen in den 1960er Jahren, mit Abschluss der Bauarbeiten seit Anfang der 2020er Jahren sollte dieses Problem gebannt sein. Seit 1976 besuchen auch Jungen die Cäci, seit 2004 umfasst die Cäci nach Abschaffung der Orientierungsstufe auch die Klassen 5 und 6, und nach Einführung und Rücknahme des G8 aktuell auch wieder die Jahrgänge bis Klasse 13 (Q2). Durch die Flüchtlingskrise erhielt auch die Cäci 2016 eine Sprachlernklasse; besuchten diese zunächst ausschließlich Kinder aus Syrien und dem Irak, erhalten seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor allem Jugendliche aus der Ukraine Deutschunterricht.

Bereits seit 1998 ist die Cäci eine UNESCO-Projekt-Schule und fühlt sich den Werten der UNESCO besonders verbunden. Umweltschutz und Menschenrechte sind selbstverständlich Grundlage für das schulische Leben und wirken sich immer wieder auch konkret in Aktionen für Klassen oder die gesamte Schulgemeinschaft aus.

Die Schulleitung der Cäcilienschule hatten seit ihrer Gründung als höhere Schule für Mädchen inne:

1867-1896 Karl Wöbcken

1896-1901 Rudolf Hornkohl

1901-1921 Dr. Hugo Beumelburg

1921-1927 Gottfried Spanuth

1927-1950 Dr. Robert Poppendieck

1950-1964 Maria Ziehen

1964-1970 Helene Senger

1970-1982 Erika Bronner

1982-2001 Fritz Giera

2001-2018 Franz Held

2018-2021 Sabine Neddermeyer

2021- aktuell Dr. Ingo Möller

Foto(s): Schularchiv

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