Wenn sich der Besuch der Schule ein wenig anfühlt wie Nachhausekommen, dann ist wieder Ehemaligentreffen und zum Schuljahresende in der Cäci ein ganz besonderes: das Jubiläumsabitur, zu dem wir immer die Damen (Herren werden erst in den 2030ern erwartet) einladen, die vor 50 oder sogar 60 Jahren hier ihr Abitur abgelegt haben. Ein Besuch der alten Wirkungsstätte scheint dabei alle Jahre wieder wie ein Jungbrunnen zu sein, denn die Ehemaligen, die heute um die 70 oder sogar 80 Jahre alt sind, fühlen sich im Verbund mit anderen Ehemaligen offensichtlich sehr schnell in der Zeit zurückversetzt und lachen und tuscheln leise miteinander genauso, wie heutige Schülerinnen und Schüler es auch tun.
So hatte die Cäci zum letzten Schultag in die Mensa eingeladen, und während die Jugendlichen am Vormittag quasi gar nicht schnell genug das Gelände verlassen konnten, kehrten die Damen am Nachmittag mit der gleichen Begeisterung zurück. In der Cäciteria feierten sie ein fröhliches Wiedersehen und gingen nach einer Begrüßung von Schulleiter Dr. Möller mittels alter Fotos mit Frau Goldbach auf eine Zeitreise. Besonders interessant waren dabei die Lehrerportraits, die viele Erinnerungen an Unterrichtsstunden und Anekdoten wachriefen. Bei der anschließenden Führung durch das Gebäude konnten die Damen ihre Erinnerungen an Räume und Flure mit der heutigen Realität abgleichen, und dabei wurde ein Unterschied zwischen den beiden geladenen Abiturjahrgängen deutlich: Während die Schülerinnen des Abiturs 1974 mit dem Aulabau mit Aula, Treppenhaus und Lehrerzimmer insgesamt vertraut waren, hatten die Schülerinnen des Abiturs 1964 als letzter Abschlussjahrgang das “Fischerhäuschen” an der Haaren erlebt und unter der großen Kastanie im Innenhof gesessen und zum Jahresabschluss gesunden. Beide mussten 1965 dem Aulatrakt weichen.
Dass sich die Verteilung der Räume und Bereiche im Gebäude stark verändern können, kennen wir in Oldenburg ja von der Lambertikirche und der Ausrichtung des Altars. Aber auch in der Cäci haben sich offensichtlich viele Veränderungen vollzogen: Wo damals der Musikraum war, befinden sich jetzt teilweise naturwissenschaftliche Fachräume (Abi 74) oder Klassenräume und der Raum der Sozialpädagogin (Abi 64), und wo heute Musikräume angesiedelt sind, war früher Schulhof, denn der Westflügel wuchs erst ab Mitte der 1960er Jahre wie ein neuer Arm aus dem Gebäude heraus und wurde später noch einmal um den großen Musiksaal und zuletzt eine Aufstockung mit den neuen Kunsträumen ergänzt. Und was hat sich gar nicht verändert? Der Standort der Cäci-Halle und der Blick auf den Dobbenteich, der damals wie heute Schülerinnen und Schüler dazu einlädt, die Gedanken etwas schweifen zu lassen.
Beim Abschied wurde ein Wiedersehen fest verabredet, denn in zehn Jahren sind die etwas mehr als 30 Damen, die heute anwesend waren, schließlich erneut unsere Jubiläumsabiturientinnen! Darum sagen wir “Auf Wiedersehen! Alles Gute bis dahin, wir freuen uns auf Sie!”!
Text: Gb, Foto(s): Gb